nigrischer Offizier; Staatschef 1987-1993
* 1940 Quallam
† 31. Oktober 2011 Niamey
Herkunft
Ali Saïbou (Seibu) wurde 1940 in Quallam in Mittelniger geboren. Er gehört den Djerma (Songhai-Dyerma) an, die mit 21 Prozent der Bevölkerung - nach den Haussa mit 53,6 Prozent - die zweitstärkste ethnische Gruppe bilden und, dank besserer Bildungsmöglichkeiten in ihren Siedlungsgebieten (Hauptstadtregion), die politische Elite des Landes darstellen.
Ausbildung
Wie sein Vorgänger im Amt des Staatschefs, Seyni Kountché, der aus einem Nachbardorf stammte, besuchte S. das Gymnasium Saint-Louis im Senegal und danach von 1962 bis 1964 die Offiziersschule im südfranzösischen Fréjus, beides Kaderschmieden für die ehemaligen französischen Kolonien.
Wirken
Danach begann S.s Militärlaufbahn in der seit dem 3. Aug. 1960 unabhängigen, aber wirtschaftlich sehr unterentwickelten Republik Niger. Bis 1968 führte er als Leutnant eine Kompanie. Danach folgten zwei Jahre als Lehrer an der Militärschule Toudi Bia und ein Aufenthalt in Frankreich. Als Hauptmann kehrte S. nach Toudi Bia zurück. 1973 wurde er als Garnisonskommandeur nach Agadèz in der Südsahara beordert.
Im April 1974 ersetzte Armeestabschef Kountché, von S. und den meisten Offizieren unterstützt, mit einem Staatsstreich das parlamentarische Scheinsystem durch eine Militärdiktatur. Der Sturz von Präsident Hamani Diori fand auch die Zustimmung der Bevölkerung, nachdem Misswirtschaft ...